Im Jahr 2020 erhielten zwei Wissenschaftler den Nobelpreis für die Entdeckung der Genschere CRISPR/Cas9 als Werkzeug zur Genbearbeitung. Im September 2024 wurde erstmals eine Gentherapie basierend auf der Crispr/Cas9 Technologie von Swissmedic zugelassen. Es wird erwartet, dass durch diese neue Technologie bestimmte seltene genetische Erkrankungen geheilt werden können. Seit der Zulassung könnten somit in der Schweiz Patientinnen und Patienten, die unter den schweren Blutkrankheiten Sichelzellkrankheit und Beta-Thalassämie leiden, behandelt werden. Verzögert werden die Behandlungen dadurch, dass in den Verhandlungen mit Tarifpartnern bisher keine Vergütungslösung gefunden werden konnte. Der Bundesrat wird daher um die Beantwortung der folgenden Fragen gebeten:
- Wie beurteilt der Bundesrat die Gefahr, dass bei Vergütungsverhandlungen keine Gesamtkostenperspektive berücksichtigt wird, sondern der Aspekt der direkten medizinischen Kosten im Vordergrund steht und somit der Patientennutzen und lebenslange positive Auswirkungen einer möglichen Heilung auf die Sozialversicherung insgesamt zu wenig berücksichtigt werden?
- Welche Massnahmen ergreift der Bundesrat, damit rasch praktikable Vergütungslösungen, für von Swissmedic zugelassene Technologien, gefunden werden?
- Wie stellt der Bundesrat sicher, dass das enorme Potenzial solcher neuartigen, innovativen Therapien, beispielsweise durch die Verhinderung von Invalidität und Rückkehr in den Arbeitsalltag der Betroffenen, in der Schweiz ausgeschöpft werden kann?
- Was macht der Bundesrat, um die Gleichbehandlung für Patientinnen und Patienten mit seltenen Blutkrankheiten sicherzustellen, damit sie wie andere, von schweren Krankheiten Betroffene, zeitnahen Zugang zu der für sie am besten geeigneten, wirksamsten Therapie haben?