Corona-Skeptiker und Putin-Versteher

Es ist Wahlkampf. Man erkennt es spätestens an den immer aggressiveren, perfideren, aber auch verzweifelten Versuchen gewisser Medien, die SVP zu diskreditieren. Neu ist das nicht, aber die Methoden ändern sich. Wie Getriebene führen gewisse Journalisten mit viel Eifer den Grossangriff gegen alles, was mit der SVP in Zusammenhang gebracht werden könnte. ihre Waffe ist das Framing. In der Ausgabe vom 12.Juli 2019 habe ich in dieser Zeitung den Leitartikel mit dem Titel: «Achtung! Geschickte Manipulation im Informationszeitalter» geschrieben. Seither könnten wir eine wöchentliche Rubrik nur mit diesem Thema füllen. Zur Erinnerung: Framing, zu Deutsch «Rahmen», ist ein Begriff aus den Sozialwissenschaften, der häufig im Politmarketing verwendet wird, und eine sehr verbreitete Art der Meinungsbeeinflussung. Es geht darum, etwas so darzustellen, dass es ins eigene Weltbild passt und alles in ein einfaches Richtig-oder-falsch einteilt. Es geht darum, einem Thema den gewünschten Rahmen zu verpassen und damit zu beeinflussen, wie die Menschen darüber denken. Eine besonders gefährliche Form davon ist die Umdeutung von Begriffen.

Corona-Skeptiker

Während der Corona-Pandemie ist es einigen Extremisten gelungen, den Begriff «Skeptiker» komplett negativ zu konnotieren. Dass in einer vergifteten Auseinandersetzung Begriffe wie «Corona-Leugner» auftauchen, ist verständlich. Es gibt wahrscheinlich auch einige Spinner, die tatsächlich glauben, es gäbe kein Virus; im Internet wird schliesslich jeder Schwachsinn verbreitet. Persönlich habe ich aber nie jemanden getroffen, der das ernsthaft glaubt. Plötzlich aber wurden sämtliche Menschen, welche beispielsweise die Verhältnismässigkeit einzelner Massnahmen hinterfragen, mit dem gleichen Rahmen versehen wie dubiose Verschwörungstheoretiker und Spinner. Plötzlich war es egal, wie vernünftig, rational oder differenziert jemand argumentiert; es geht nur noch darum, jede abweichende Meinung in eine Ecke zu drängen und nicht nur als falsch, sondern als indiskutabel darzustellen. Dabei ist es beängstigend, wie schnell ein derart bedeutender Begriff (Skepsis könnte man als Grundlage der Aufklärung und des zivilisatorischen Fortschritts bezeichnen) pervertiert werden kann. Noch erschreckender ist, wie schnell die breite Bevölkerung das mediale Framing akzeptiert und schliesslich selber verwendet. Sobald sich kaum mehr jemand getraute, zu fragen, was Skepsis eigentlich bedeutet und was der Unterschied zwischen einem Skeptiker und einem Spinner ist, erschienen Schlagzeilen wie: «Die SVP und die Corona-Skeptiker» oder «Wird die SVP zur Partei der Massnahmenskeptiker?». Schon hat man die SVP in der gewünschten Ecke und muss sich nicht mehr mit unangenehmen Inhalten und Fakten herumschlagen.

Putin-Versteher

Bereits im Zuge der Annexion der Krim durch Russland ist mir der Begriff «Putin-Versteher» aufgefallen. Von Anfang an war es ein Kampfbegriff wie üblich im Krieg. Im Geschichtsunterricht lernen schon Kinder, wie wichtig es ist, die Motive, die Absichten und das Vorgehen von Staatenlenkern zu verstehen. Wir haben gelernt, zu verstehen, weshalb Hitler an die Macht gekommen ist und der Zweite Weltkrieg ausgelöst wurde. Verstehen ist der einzige Weg, aus Fehlern zu lernen und die Geschichte nicht zu wiederholen. Schlagartig hat sich das nun verändert, «verstehen» wird plötzlich gleichgesetzt mit «rechtfertigen». In einer Umfrage von Tamedia wird festgestellt, dass 40% der SVP-Wählerschaft «Putins Motivation verstehen» und 53% ihn für einen Kriegsverbrecher halten. Dass es sich dabei gar nicht um einen Widerspruch handelt, interessiert scheinbar niemanden. Jeder, der eine leise Ahnung von Geopolitik oder Geschichte hat, kann Putins Motivation verstehen, was nicht ausschliesst, ihn trotzdem für einen Kriegsverbrecher zu halten. Genau wie beim ersten Beispiel ist es den Medien gelungen, den Begriff so zu framen, dass er seine ursprüngliche Bedeutung verliert. Und wieder fällt ein Grossteil der Bevölkerung blindlings darauf herein. Wer versucht, zu verstehen, wie es zu diesem grausamen Krieg gekommen ist und wie man aus dieser Situation herausfinden könnte, wird sofort mit dem Vorwurf konfrontiert, Putins Vorgehen zu rechtfertigen. Es ist, als ob man jemandem, der verstehen will, wie eine Atomwaffe funktioniert, automatisch vorwerfen würde, Atomwaffen gut zu finden. Die ganze Absurdität gipfelt in einem kürzlich erschienenen Blick-Artikel mit der Überschrift: «Erst CoronaSkeptiker, jetzt Putin-Versteher: Die SVP, eine Partei auf Geisterfahrt». Spätestens jetzt verstehen Sie, dass solche Schlagzeilen kein Zufall sind. Es ist Wahlkampf und das bedeutet Framing. Lassen Sie sich nicht manipulieren!

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